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Betriebsführung

Sportliche Vorlieben unterschiedlicher Altersgruppen

Unabhängig von der Frage, welche spezifischen Sportaktivitäten (Sportart, Häufigkeit der Sportausübung, Intensität der Sportausübung, organisatorische Einbindung bei der Sportausübung, Ort der Sportausübung) unterschiedliche Altersgruppen bevorzugen, ist festzustellen, dass aktives Sporttreiben für unterschiedliche Altersgruppen unterschiedlich wichtig ist. Im Kinder- und Jugendlichenalter hat Sport einen hohen Stellenwert im Freizeiterleben. Sportliche Betätigung unterstützt die Kinder und Jugendlichen dabei, erwachsen zu werden. Dementsprechend ist der Organisationsgrad in diesem Alter am höchsten. Das Engagement im Sportverein geht zurück jenseits der 20 mit dem Beginn der Berufstätigkeit und der Familiengründung. In den letzten Jahren gelang es dem Vereinssport durch familien- und altersangepasste Angebote, mehr und mehr Personengruppen wieder für den Vereinssport zurückzugewinnen, die bereits ausgetreten waren.

Hinsichtlich der sportlichen Vorlieben gibt es in der Tat Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Kinder und Jugendliche ziehen solche Sportarten vor, die es ihnen erlauben, in sportlichen Wettstreit zu treten. Hierzu gehört an erster Stelle der Fußballsport, der aber auch von Älteren gerne betrieben wird.

Neben der großen Vorliebe der Kinder und Jugendlichen für die traditionellen Ballsportarten haben sie sich in den letzten Jahren auch für neu entstandene Sportarten mehr und mehr begeistern können.

Kinder und Jugendliche werden auch (eher als die Personen im mittleren oder höheren Alter) von solchen Sportarten angesprochen, die ein gewisses Maß an Selbstdarstellung und -inszenierung über das reine Sporttreiben hinaus bzw. daneben, erlauben. Hierzu gehören z.B. Street Ball, Inline-Skating, Skate-Boarding, Beach Volleyball, Snow Boarding. Diese Sportarten zeichnen sich u.a. dadurch aus, dass sie

  • in ihrem Sportstatus prekär waren: von den Fachverbänden anfangs oft abgelehnt wurden (kein Sport, entspricht nicht den Regeln);
  • von der Sportartikelindustrie gefördert wurden und anfangs nicht von den Sportverbänden;
  • eine narzisstische Körperlichkeit mit sich bringen;
  • eine Amerikanisierung der Sportausübung und Selbstkommentierung bedeuten;
  • eng mit einer bestimmten populären Musikkultur in Zusammenhang stehen;
  • einen eigenen - aus traditioneller Sicht eher unsportlichen - Bekleidungsstil hervorgebracht haben;
  • nicht auf traditionelle Sportstätten angewiesen sind. Beim Inline-Skating und Skate-Boarding suchen die Jugendlichen typischerweise bevorzugt die Innenstädte auf und heim. Dort finden sie die geeignete Kulisse für ihre Spiele der Selbstinszenierung. Alternative Orte der Sportausübung (z.B. Flächen ohne Zuschauerpotential) haben bei ihnen keine Chancen, da sie als Bühne nicht taugen;
  • keine übermässig hohen Anforderungen an Trainingsfleiß und Übung stellen. Der sportliche Gestus ist schnell gelernt (oder abgeschaut) und das reicht vielen aus.

Sportliche Betätigung im ganz frühen Lebensalter (etwa bis 3 Jahre) wird von den Eltern im Rahmen von Eltern-Kind-Sport ausgewählt. Hier gibt es im allgemeinen eine gute Nachfrage nach entsprechenden Sportangeboten. Turnen, Gymnastik und Schwimmen stehen hier an erster Stelle. Aber auch Sport der "Minis" gibt es in vielen Vereinen (z.B. im Fußball). Vergegenwärtigt man sich die Klagen der Mediziner und Gesundheitspolitiker über den schlechten Bewegungsstatus der Kinder und Jugendlichen in der Bundesrepublik, muss man einräumen, dass ein erheblicher Bedarf an sportlicher Anleitung der Kinder und Jugendlichen besteht. Sport im Kindergarten müsste verpflichtend sein und ein Ausbau des Schulsports wäre dringend anzuraten. Würde man den Forderungen nachkommen, ergäbe sich ein immenser zusätzlicher Bedarf an Sportfläche. Es müssten aber keine DIN-gerechten Sportstätten sein, sondern im Falle der Kindergärten würde ein ausreichend großes Platz- und Flächenangebot (z.B. in Gemeindesälen, kommunalen Räumlichkeiten, Industriebrachen) ausreichen. Die aktuelle räumliche Dimensionierung der Kindergärten dürfte im allgemeinen ein attraktives Sportangebot und Sporttreiben nicht zulassen.

Kindern und Jugendlichen geht es oft in erster Linie darum, überhaupt Flächen zur freien Verfügung zu haben, um Sport auch selbst organisiert betreiben zu können. Dazu ist es nicht nötig, dass Spielfelder nach den Regeln der internationalen Sportverbände errichtet werden. Die Erfahrungen zeigen, dass die Kinder und Jugendlichen sehr schnell von alleine und problemlos einen Spielmodus für sich entdecken (etwa nach der alten Regel der Freizeitfußballer: "Drei Ecken, ein Elfer").

Der große Fitnessbereich mit ca. 4000 kommerziellen Studios in der Bundesrepublik ist die Domäne der mittleren Altersgruppen (20 bis 45 Jahren). Jüngere verfolgen bei einem Besuch weniger Fitnessmotiven als vielmehr dem Gedanken des Bodybuildings. Seit wenigen Jahren ist bei der Altersstruktur der Studiobesucher aber ein Wandel festzustellen. Auch die Älteren haben mittlerweile großen Gefallen an den Studios gefunden. Von allen Altersgruppen ist bei ihnen der größte Zuwachs eingetreten.

Der Bereich des Gesundheitssports ist eine Domäne der mittleren und auch älteren Sporttreibenden. Sie haben erste Erlebnisse mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, möglicherweise sogar ernste Probleme und einen Ratschlag, der ihnen mehr körperliche Bewegung empfiehlt. Die Sportangebote in diesem Feld sind sowohl indoor als auch outdoor. An Wochenenden und Feiertagen kann man sich in den Parks und Stadtwäldern der Städte von der großen Attraktivität von Walken und seit neuestem Nordic Walking überzeugen.

Leitfaden Sportstättenmanagement

Stiftung Sicherheit im Sport

Flächen und Maße für Sportanlagen richten sich nach ihrer Zweckbestimmung.

Werbung, ein klassisches Instrument der Kommunikationspolitik, ist auch für Sportvereine und ihre Sportanlagen von großer Bedeutung.