Kommunikationsmodelle
Übersicht Kommunikationsmodelle
"Man kann nicht nicht kommunizieren!"
Sicherlich hat jeder von uns diesen Satz von Paul Watzlawick schon einmal gehört. Die Beschreibung einzelner Modelle soll helfen, die eigene Kommunikation zu analysieren und den unterschiedlichen Situationen, in denen wir miteinander kommunizieren, gerecht zu werden.
Als Kommunikation (lat.: Mitteilung, Unterredung) bezeichnet man den Austausch oder das Übermitteln von Informationen zwischen mindestens zwei Personen durch Zeichen aller Art (Z.B. Worte, Gesten etc.). Zu den wichtigsten Kommunikationsmodellen zählen u.a.:
Das Vier-Seiten-Modell oder Kommunikationsquadrat
Dieses weit verbreitete Modell von Friedmann Schulz von Thun, bekannt auch als "Vier-Ohren-Modell", geht von vier Ebenen der Kommunikation aus.
Sende ich eine Nachricht an einen Empfänger, enthält diese nicht nur eine Sachinformation (Was ist der sachliche Inhalt meiner Aussage?). Die Nachricht enthält ebenfalls eine Selbstoffenbarung (Ich gebe mit meiner Aussage auch etwas über mich selbst preis; der Empfänger meiner Nachricht enthält z.B. durch meine Art oder Wortwahl Informationen über meine Persönlichkeit), einen Hinweis auf die Beziehung zwischen dem Sender und dem Empfänger (Wie stehen wir zueinander? Vermittle ich meinem Gesprächspartner Wertschätzung oder behandle ich ihn eher herablassend?) und nicht zuletzt einen Appell an mein Gegenüber (Was will ich mit meiner Aussage erreichen?).
Gerade auch für das Vereinsleben sind die verschiedenen Ebenen, die hinter einer Aussage stehen, von großer Bedeutung. Die Art und Weise, wie wir etwas vermitteln, hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie effektiv die Vereinsarbeit ist oder wie wohl man sich in seinem Verein fühlt.
Das Teufelskreis-Modell
Hier steht die Reaktion zweier Menschen auf einander im Vordergrund. Im Dialog und Umgang miteinander schaukeln sich Emotionen immer weiter gegeneinander auf. Ein bekanntes Beispiel von Paul Watzlawick beschreibt ein Ehepaar, welches sich mitten in einem Teufelskreis befindet:
Sie beklagt sich über seine ständige Abwesenheit, er ist kaum zu Hause, weil sie sich ständig beklagt. Jeder sieht sich selbst als den Reagierenden, der Beginn des Konfliktes ist nicht mehr greifbar.
Das Situationsmodell
Es besteht aus vier Komponenten, durch die eine Situation definiert und analysiert werden kann:
- Vorgeschichte
Was ist der Anlass einer Situation? Nehmen wir das Beispiel einer Vorstandsklausur. Aus welchem Grund wird diese Klausur durchgeführt? Was hat konkret dazu geführt? - Thematische Struktur
Welche Probleme gilt es zu lösen? Wie können wir unserem Verein sinnvoll helfen? - Zwischenmenschliche Struktur
wer ist anwesend, wer nicht? Aus welchem Grund ist die Anwesenheit der einzelnen Personen sinnvoll/wichtig? - Ausgangskanal
Was ist das Ziel der Vorstandsklausur? Welche Ergebnisse wurden erarbeitet?
Das Innere Team
Dieses Modell betrachtet die Kommunikation in uns selbst. Denn nicht nur in Vorstandssitzungen mit mehreren Vorstandsmitgliedern findet Kommunikation statt.
Das "Innere Team" hilft uns, die verschiedenen Standpunkte, die wir selbst in einer Situation erkennen, zu analysieren und zu einem einheitlichen Ergebnis zu bringen, das wir der Außenwelt präsentieren können.
Das Riemann-Thomann-Modell
Das Empfinden und die Bedürfnisse eines jeden Einzelnen haben Auswirkungen auf die zwischenmenschliche Beziehung und somit auf die Kommunikation untereinander.
Das Riemann-Thomann-Modell geht von vier Grundbedürfnissen des Einzelnen aus:
Dem Bedürfnis sowohl nach Nähe als auch nach Distanz sowie dem nach Dauer, aber auch nach Wechsel.
Je nach dem, wie ausgeprägt diese einzelnen Bedürfnisse in uns in der jeweiligen Situation sind, gestaltet sich der jeweilige Umgang der Menschen miteinander.
Für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Vereinsstruktur ist die klare Verteilung der anfallenden Aufgaben unerlässlich. Die genaue Darstellung der einzelnen Aufgaben ist eine wichtige Aufgabe.
Menschen wollen umworben und angesprochen werden – darauf sollte sich der Verein einrichten.
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