Kurzportrait des laufenden Projektes
Im Sportverein Gesundheit zu fördern ist mehr als ‚nur´ Bewegungsangebote im Programm zu haben. Denn auch die Vereinskultur und das Vereinsleben haben Einfluss auf die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Zufriedenheit aller, die im Verein sind: die Mitglieder, die Kursteilnehmer, die Mitarbeiter in allen Funktionensmitglieder und auch die passiven Mitgliedertglieder und Partner der Vereinmitgliederngvielversprechender Ansätze eingebunden, in der Vereinsverwaltung, die Vorstandsmitglieder und auch die passiven Mitglieder.
Im Projekt Sportvereine in NRW – Gesundheit leben. sollen sich Sportvereine mit einem anderen Blick auf das Thema Gesundheitsförderung beschäftigen und sich einem Perspektivwechsel nähern:
Sportvereine sind Lebenswelten, in denen Gesundheit für die Vereinskultur eine mitgestaltende Rolle spielt. Vergleichbar mit der Bedeutung und Wirkung, die die Sportart(en) haben, die das Selbstverständnis und die Identität des Vereins ausmachen.
Das ist kein Gegensatz zur verbreiteten Vereinspraxis, Angebote im Gesundheits-sport durchzuführen. Sportvereine als Lebenswelten zu betrachten ist allerdings eine andere Sichtweise. Sie rückt Fragen in die Aufmerksamkeit, die häufig übersehen und unterschätzt werden, die aber das Gesundheitsverhalten der Mitglieder und Mitarbeiter stark beeinflussen: Was macht deren Zufriedenheit und Wohlbefinden im Verein aus? Was kann der Verein tun, damit das Engagement für den Verein zu einer Gesundheitsressource für die Mitarbeiter wird? Wie kann der Verein Gesundheit in die Vereinskultur einfügen? Wie kann der Verein möglichst viele gewinnen, dieses Motiv aktiv mitzutragen?
Sportvereine sind im Kern soziale Gemeinschaften, deren Mitglieder ein gemeinsames Interesse verbindet: ihren Sport zu treiben und gemeinsam soziale Interessen zu verfolgen. Gemeinschaften entwickeln immer eine eigene Kultur und ein eigenes Alltagsleben. Und beides wirkt auf die Mitglieder ein. In jeder Gemeinschaft. Es ist nachgewiesen, dass von Menschen genutzte Lebenswelten ihr Gesundheitsverhalten beeinflussen und prägen. Deshalb gelten Lebenswelten auch als der Ausgangspunkt und das Ziel von Gesundheitsförderung.
Diese Sichtweise auf den Sportverein ist im Sport noch nicht verbreitet. Die Gesundheitspolitik hat das erkannt: im neuen Leitfaden Prävention der gesetzlichen Krankenkassen von 2017 wird der Sportverein als gesundheitsfördernde Lebenswelt eingestuft, unter der Voraussetzung, dass er die Qualitätsanforderungen erfüllt, die auch für andere Lebenswelten gelten (vgl. GKV-Leitfaden Prävention. Kapitel 4: Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten nach § 20a SGB. Lebenswelten der Freizeitgestaltung einschließlich des Sports in der Kommune, S. 41)
Es liegt also auf der Hand, Sportvereine mit dem Thema „Lebenswelt“ vertraut zu machen. Das soll über das Projekt Sportvereine in NRW – Gesundheit leben. geschehen.
Dort steht nicht die Theorie zum Thema im Mittelpunkt sondern die Umsetzung in der Praxis. Projektvereine sollen ihren eigenen Weg finden und ein verändertes Verständnis von Gesundheitsförderung zur eigenen Sache machen. Sie entwerfen ihr Projekt selbst. Von der Ideenfindung über Entscheidungen, die getroffen werden müssen, die Planung von Maßnahmen bis zur praktischen Durchführung und zur Auswertung. Sie sollen sich z.B. mit folgenden Fragen beschäftigen:
Ist der Lebenswelt-Ansatz zur Gesundheitsförderung eine Bereicherung für unseren Verein? Was steckt in dieser Sichtweise, das für die Zukunft des Vereins wertvoll werden kann? Was tun wir bereits? Wie könnten wir vorgehen? Wo wollen wir ansetzen? Was ist aus unserer Sicht dann ein Erfolg und woran wollen wir ihn messen?
Der LSB NRW unterstützt – gemeinsam mit der VIACTIV Krankenkasse - Projektvereine, den eigenen Weg zum gesundheitsfördernden Sportverein zu finden und zu gehen. Dazu wird den Projektvereinen für einen begrenzten Zeitraum eine fachliche Begleitung zur Verfügung gestellt. Die Umsetzung liegt ausschließlich in den Händen des Vereins.
Auch außerhalb des Projekts bietet der LSB NRW Sportvereinen fachliche Beratung über das VIBSS-System an. Sie können dort ihr Interesse an einer Vereinsberatung anmelden und beantragen.
In abstrakten Begriffen gefasst: das Projekt folgt nicht einer Top down-Strategie, sondern dem Bottom up-Ansatz.