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Planung und Projektmanagement

Zusammen mit Architekten planen

Der Bau einer Sportanlage verlangt von den beteiligten Akteuren, seien es  ehrenamtliche Führungskräfte in einem Verein oder professionell Tätige, immer eine große Kraftanstrengung. Viel Wissen muss zusammengetragen werden, Schwierigkeiten gemeinsam durchgestanden werden, die Fachkompetenz von anderen eingeholt werden. Ratsam ist, sich zu Beginn eines Planungsprozesses mit folgenden Fragen auseinander zusetzten:

Idee

Inhalt, Anlass, Motivation, Interessenlage, persönliche-bzw. berufliche Perspektiven, Erfahrungen, Kontakte, Realisierungschancen, Vorteile

Nutzungskonzept

Sportliches Konzept, Raumkonzept, Belegung, Auslastung, Zielgruppen, Nutzer

Finanzierungskonzept

Planungskosten, Investitionskosten, Folgekosten, öffentliches Zuschusswesen, privates Finanzierungswesen (Stiftungen, Fonds, Darlehen, Sponsoring)

Betreiberkonzept

Besitzer, Eigentümer, Trägerschaft, Mieter, Pächter, Betreiber, Verträge

Standort

Erreichbarkeit, Größe, Parkplätze, Nachbarschaft, städtebauliche Bedeutung, planungsrechtliche Voraussetzungen

Der Projektbetreiber muss selbst klare Vorstellungen und Ziele mit dem Bauvorhaben verbinden können, um anschließend mit Fachleuten, wie Architekten und Fachplanern in Kontakt zu treten. 

Planung für Architekten bedeutet

  •  die Vorgaben des Bauherrn zu berücksichtigen,
  • die planungs- und baurechtlichen Bedingungen und Auflagen abzuklären
  • die Einflüsse und Randbedingungen aus dem Grundstück einschließlich Erschließung, Ver- und Entsorgung und evtl. Nachbarprobleme einzubeziehen,
  • die bau- und betriebstechnischen Anforderungen abzuschätzen,
  • die Fragen nach wirtschaftlichen Bau- und Betriebskosten zu beantworten,
  • die gestalterischen Anforderungen zu lösen. 

Spezielle Erfahrungen im Sportstättenbau erforderlich

Sportanlagen sind Spezialbauten, die häufig nach DIN Vorschriften gebaut werden. Hier kommen standardisierte Erfahrungswerte zum Einsatz, die die Qualität des Baus nachhaltig sichern sollen. Selbst der Bau eines kleinen Gymnastikraums mit angrenzenden Umkleideräumen setzt ein Fachwissen voraus, wie Sport richtig betrieben wird.

Deshalb ist es ratsam Fachplaner einzuschalten, die solche Baumaßnahmen bereits erfolgreich, d.h. wirtschaftlich, funktionsgerecht und betriebssicher realisiert haben, also keine Unerfahrenen im Sportstättenbau sind. 

Entwurfs- und Ausführungsplanung

Wenn der Bauherr seine Ziele klar formuliert hat kann ein Architekt eine Entwurfsplanung vornehmen. Der Entwurf ist Grundlage für eine Kostenberechnung als Aussage über die annähernd zu erwartenden Kosten. Dazu sind Ausbaustandard und Materialwahl (bis hin zur Bemusterung) zu planen, aber auch Standardabweichungen mit dem Bauherrn abzusprechen und die kostenrelevanten Grundaussagen des Statikers, des Brandschutzes sowie der anderen Fachingenieure mitaufzunehmen.

Zeigt sich, dass Programmvorgabe, Baurecht, Grundstücksbedingungen und Finanzierungsrahmen nicht in Einklang zu bringen sind, so muss in dieser Planungsphase das weitere Vorgehen abgeklärt werden.

Nun kann der Bauantrag gestellt werden, der Grundlage für die baurechtliche Genehmigung ist.

Erst wenn die baurechtliche Genehmigung erteilt ist, ist Planungssicherheit für die Ausführungsplanung gegeben. Hier werden nun alle Zusammenhänge der Baukonstruktion, der technischen Anlagen, der betrieblichen Einbauten und Ausstattung in eine ausführungsreife, verlässliche Planung umgesetzt, die auch eine genaue Kalkulation der zu erwartenden Kosten zulässt. 

Genaue Absprachen treffen

Für Bauherren ist es ratsam, dass sie sich für die Entwurfsplanung genügend Zeit lassen. Hier können noch kostenneutral Änderungen vorgenommen werden, denn eine Überarbeitung des Entwurfs ist allemal wirtschaftlicher als jede Änderung zu späterer Zeit. Werden die erforderlichen Entscheidungen nicht hier getroffen, handelt man sich zu einem späteren Zeitpunkt unnötige Zeitverzögerungen und Kostensteigerungen ein. 

Schön soll es sein - aber auch zweckmäßig

Eine gelungene Architektur wird von vielen Menschen wohlwollend angenommen. Sie erfreuen sich daran und halten sich gerne in diesen Räumen auf. Die Kunst der Sportstättenarchitekten besteht darin, ein sinnliches Vergnügen durch gut gestaltete und ausgestatte Räume zu schaffen, die sich im täglichen Betrieb durch geringe Reparatur- und Wartungsfreundlichkeit bewähren.

Flächen und Maße für Sportanlagen richten sich nach ihrer Zweckbestimmung.

Werbung, ein klassisches Instrument der Kommunikatinspolitik, ist auch für Sportvereine und ihre Sportanlagen von großer Bedeutung.